Viele Menschen verwechseln einen buddhistischen Tempel mit einer Art Wellness Oase oder einem Meditationskurs oder mit der Vermittlung obskurer esoterischer Techniken.
Dies ist jedoch im Buddhismus nicht der Fall. Im Buddhismus geht es vor allem um die Entwicklung der Persönlichkeit und der Überwindung des Egos. Dies bedeutet auch für andere Menschen ohne Erwartung
einer Gegenleistung etwas selbstlos zu tun.
So ist auch die Tempelarbeit fester Bestandteil jedes Treffens. Hierzu gehört Vorbereitung des Tempels, Organisation, Säubern der Buddhastatuen und Räume, Mithilfe beim Kochen oder Vorbereiten von
Speisen für Zeremonien und ähnliche Dinge. Eine Grundsatz des Chan lautet "Ein Tag ohne Arbeit, ein Tag ohne Essen".
Genauso werden auch Probleme nicht einfach "wegmeditiert" und es erscheint auch nicht irgendein mystischer Lichtkegel, sondern Probleme werden gelöst.
Chan/Zen gehört auch zu den mehr wilden und scharfen Formen des Buddhismus. Nicht umsonst ist Bodhidharma auch bekannt als der Lehrer, der den Schüler oft durch besondere Maßnahmen weiterbrachte. Das
direkte Zugehen auf Probleme und die direkte Unterweisung des Schülers ist eine typische Verfahrensweise der Chan/Zen Meister die eine gewissen Offenheit zur Selbstkritik und manchmal auch "dicke"
Haut erfordert.
Die Aussage: "Dann hat der Chan Meister dem Schüler voller Mitgefühl eine Ohrfeige gegeben, damit er aufwacht." könnte Zen sehr gut definieren.
Venerable Hae Sun Sunim gehört zu der traditionellen Art von Chan Meistern, wie sie auch zu Zeiten der Tang Dynastie in Shaolin lebten, insbesondere auch durch seine weitere Tätigkeit als Kung Fu
Großmeister und ist bekannt für seine sehr weltliche, direkte, aber auch sehr humorvolle und bodenständige Art.
Dies zeigt sich auch durch seine Hobbies die neben Wing Chun Kung Fu und China auch Dinge wie Motorradfahren, 100 km Traillauf über die Zugspitze, Wilderness Survival umfassen.
Wie dies mit dem Buddhismus zusammenpasst?
Nun, Chan/Zen ist der mittlere Weg und findet im täglichen Leben statt.